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Der Filmregisseur Zhun Wang lebt in Shanghai. Für ein Dokumentarfilmprojekt über das traditionelle Klagelied „Die Geschichte der Dunkelheit” reist er mit einer kleinen Filmcrew in die Berge Südwestchinas. Es dauert nicht lange, bis die ersten Schwierigkeiten auftauchen und die Gruppe vom geplanten Wege abkommt. Die ungewohnte Situation jenseits der Zivilisation bringt Zhuns verborgene Ängste an die Oberfläche. Schließlich erklingt das Klagelied bei einer Beerdigung und Zhun erlebt seine Epiphanie.
The Pluto Moment lief in der Sektion „Director’s Fortnight” bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2018.
Darsteller: Xuebing WANG, Dan LIU, Meihuizi ZENG, MIYA, Daqian YI, Xinran LI, Ping YI
„Die Geschichte der Dunkelheit” ist ein Klagelied, das bei Beerdigungen gesungen wird. Es erzählt von der Entstehung von Himmel und Erde und vom Ursprung der Menschheit. Dieses Klagelied wird im bergigen südwesten Chinas mündlich überliefert, ein seltener Fall in der chinesischen Volkskunst. Vor zehn Jahren unternahm ich eine kreative Forschungsreise in diese Berge und versuchte ein Drehbuch zu schreiben. Der Versuch scheiterte und ich wurde die Geister der Reise nie mehr los. Dieser Albtraum wurde die Inspiration für die neue Geschichte. Natürlich habe ich inzwischen Gelder für den Dreh des Film bekommen. Die Protagonisten sind gefangen in einem Dilemma von Aktivität und Inaktivität, genau wie die Menschen des Altertums, die im Dunkel nach Antworten suchten. Leider besitzen die Menschen von heute nicht die mentale Stärker ihrer Vorfahren. Sogar im Vergleich mit den Dorfbewohner scheinen die Städter durch Trägheit geschwächt. Der Film versucht ihre Handlungen und die Hoffnung auf Flucht vor einer trüben Zukunft zu zeigen. Ihre Bemühungen an sich gleichen einem Forschen in völliger Dunkelheit.
Ming ZHANG, geboren 1961 in Chongqing, ist ein anerkannter Regisseur, Schriftsteller und Professor für Regie an der Pekinger Filmakademie. Sein Debütfilm „In Expectations” (1996) feierte auf der Berlinale Premiere und gewann Preise beim Pusan International Film Festival, Vancouver International Film Festival,Torino International Film Festival u.a. und wurde in über 200 Ländern gezeigt. 2001 führte Zhang Regie bei „Weekend Plot”, der zu Filmfestivals in Tokio, Pusan, Berlin und Rotterdam u.a. eingeladen wurde. Seine weitere Filmographie umfasst „Before Born” (2005), „The Father” (2006), „The Bride” (2008), „Folk Songs Singing” (2011) and „China Affair” (2013). Neben Regisseuren wie Zhangke JIA und Ye LOU gehört Ming ZHANG zu der sog. 6. Generation von chinesischen Filmemachern.