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Der Dokumentarfilm „Four Springs” (Vier Frühlinge) zeigt das alltägliche Leben einer Familie in einer entlegenen Stadt in Guizhou. Aus subjektiver Perspektive vom Sohn der Familie aufgenommen, zieht der Fluss des Lebens über die Leinwand: die täglichen Mühen, Gesang, Ausflüge in die Natur, Besuche unter Freunden und Verwandtschaft, Beerdigungen, Wiedersehenstreffen und Trennungen. Der Film zeigt den Zustand des Seins der zwei Hauptprotagonisten, den Eltern des Regisseurs und ihre innere Einstellung im Angesicht eines unwiederbringlichen Verlustes.
Der Film wurde beim Taipei Golden Horse Film Festival 2018 als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
2012 schrieb ich Tagebuch stellte es online ins Internet. Zu meiner Überraschung verbreitete es sich schnell und innerhalb von zwei Tagen erhielt ich Kommentare von tausenden von Menschen, die ihr Interesse und ihre Wünsche für meine Eltern übermittelten. Das regte mich dazu an, auf das scheinbar „normale Leben” meiner Eltern zurückzublicken. Vor dem Frühlingsfest 2013 begann ich, Fragmente ihres Lebens mit einer Nikon D800 aufzunehmen. Im Jahr 2014 erlitten meine Eltern einen unwiederbringlichen Verlust: meine ältere Schwester starb an Lungenkrebs. Die Familie verfiel in tiefen Kummer. Als ich meine Innenperspektive in die eines Beobachters änderte, bewegte mich die aufgeschlossene und unverfälschte Lebensphilosophie meiner Eltern immer mehr, die sie in ihrem täglichen Umgang mit anderen Menschen und der Natur offenbarten.
Qingyi LU wurde in einer Stadt im Süden der Provinz Guizhou geboren, in der viele ethnische Minderheiten zu Hause sind. Später lebte er mit seinem älteren Bruder in Peking, wo er mit dem Malen begann. 1997 fand er Arbeit bei einem Verlag und war danach als Fotograf tätig. Heute ist er unabhängiger Dokumentarfilmemacher.